Plaffeien ist ein kleiner schöner Ort mitten im Senseland umrandet von sanften grünen Hügeln. Das war aber nicht der Grund, warum sich das Chörli entschieden hatte, das WSJV (Westschweizerischer Jodlerverband) Fest dort zu besuchen. Der 8. Juni war schlicht das einzige Datum, welches allen passte.
Mit dem Lied „So schön cha das si“ (Brigitte Debrunner (Text) / Emil Wallimann (Musik)) sind wir angetreten. Nach Interlaken vor einem Jahr, waren alle sehr gespannt, ob wir diesmal unsere Leistung abrufen konnten. Für Paul und Karin war es der erste Auftritt an einem Jodlerfest und für Sibylle das erste Mal mit uns.
Diesmal haben die Nerven gehalten! Das Echo aus dem Publikum war überwältigend und die Freude unsererseits riesig. Das Fest konnte beginnen. Da ich selbst noch etwas Schlaf für den nächsten Morgen benötigte, kann ich nicht sagen, wie oft das ganze Repertoire bis zum Morgen durchgesungen wurde. Als unser Wettlied um fünf Uhr morgens in den Strassen von Plaffeien nochmals erklang, muss es noch sehr gut getönt haben. Denn der Juryobmann im Hotel nebenan erinnerte sich an den Wettvortrag, stand auf und schaute aus dem Fenster. Er befürchtete nämlich, dass der Juror, welcher um 9.00 Uhr wieder zur Arbeit musste, dort unten mitsang. Aber der hatte sich wie erwähnt glücklicherweise rechtzeitig verabschiedet.
Leider musste der Grossteil des Chörlis bereits am Samstag das Fest wieder verlassen, sodass nur der harte Kern die frohe Botschaft am Sonntagmorgen aus erster Hand erfuhr: Klasse 1! Also ein tolles Fest von A-Z.
Der Original-Bericht der Jury:
Tongebung:
Klangvolle, bewegliche Tongebung. Ausgeglichen im Chorklang mit sonoren
Bässen. Atem- und Tonstütze sind gut geschult. Die strahlenden Hochtöne im
Jodel gefallen.
Aussprache:
Gepflegte Aussprache mit gut gebildeten Vokalen und gepflegten
Konsonanten. Die Jodelvokalisation ist gut gewählt und abgestimmt.
Harmonische Reinheit
Schönes Klangbild mit einer stabilen sicheren Stimmführung und Intonation.
Auch die harmonischen Klippen in LT 13 und LT 15 werden mit Bravour
gemeistert.
Rhythmik
Das Tempo ist passend, die Taktart gut erfasst und die Notenwerte werden
sauber gehalten. Der Melodiefluss ist spannungsvoll und beweglich.
Dynamik
Schön differenzierte, wohldosierte Darbietung, mit einem lebhaften
Spannungsaufbau und einer gelungenen Umsetzung des Textes.
Gesamteindruck
Der Vortrag wirkt erlebt und überzeugt durch seine Ausstrahlung. Darum sei
hier klar festgehalten:“ So schön kann singen sein“. Bravo!